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Maria Montessori - eine faszinierende Frau

1870

wurde Maria Montessori in Chiaravalle in der Provinz Ancona in Italien geboren. Als Maria fünf war zog die Familie nach Rom, wo sie dann auch die Schule besuchte. Sie interessierte sich von Anfang an besonders für Mathematik und Naturwissenschaften, deshalb entschloss sie sich, mit 12 Jahren eine technische Schule für Jungen zu besuchen.

1886

schloss sie diese Schule mit außerordentlich gutem Erfolg ab und besuchte danach 4 Jahre ein technisches Institut. Nach dem letzten Examen überraschte sie mit einem außergewöhnlichen Wunsch für die damalige Zeit: Ausgerechnet Medizin wollte sie studieren. Dieses Studium war bisher nur Männern erlaubt und so wurde sie zunächst selbstverständlich nicht zum Studium zugelassen. Sie studierte Mathematik und Naturwissenschaften und legte 1892 ihre Abschlußprüfung ab. Ihren ursprünglichen Plan, Medizin zu studieren, hatte sie aber keineswegs aufgegeben. Sie wandte sich an viele öffentliche Stellen, sogar an den Papst.

1892

wurde sie die erste weibliche Medizinstudentin Italiens. Während des Studiums hatte sie kein leichtes Leben, so durfte sie z.B. nicht gemeinsam mit ihren männlichen Kommilitonen ihre Lehrkurse in der Pathologie machen, sondern mußte abends alleine in der Anatomie und Pathologie arbeiten.

1896

schloß sie ihr Medizinstudium mit einem glänzenden Examen ab. Maria Montessori wurde die erste weibliche Ärztin Italiens.

Ab 1897

arbeitete sie in einer Klinik und beobachtete dort eine Gruppe von geistig behinderten Kindern, die in einem Raum ohne besondere Betreuung und Spielmöglichkeiten aufwuchsen. Das Schicksal dieser von der Gesellschaft aufgegebenen, zurückgebliebenen Kindern lag ihr besonders am Herzen. Sie beobachtete, dass die Kinder aus ihrem Brot Formen kneteten, bevor sie es aßen. So kam sie auf die Idee, dass sie zunächst die Sinne dieser Kinder anregen müsse. Sie entwickelte dafür viele unterschiedliche Spiel- und Lernmaterialien. Immer wieder ließ sie Gerüche, Formen und Farben vergleichen. Und so konnten die Kinder bald die einfachen Dinge des täglichen Lebens selbst erledigen. Ihre Erfolge wurden bald sehr bekannt, so dass sie

1899

gebeten wurde, Lehrerinnen auszubilden und an der Universität zu unterrichten.

1906

bekam sie ein sehr interessantes Angebot: sie sollte den Aufbau und die Leitung der Kindertagesstätte Casa dei Bambini in San Lorenzo übernehmen. Maria stellte bei ihrer Arbeit kompromisslos die Interessen und Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt. Sie entwarf kleine Tische und Stühle und entwickelte viele Materialien für die Arbeit in Mathematik und Sprache. Sie beobachtete, wie die Kinder völlig unbefangen mit den Materialien umgingen, sie wiederholten die Übungen mehrmals freiwillig, so dass sie bald überaus große Fähigkeiten erworben hatten. Diese sensationellen Erfolge machten das Kinderhaus weltweit bekannt.

Casa dei bambini in San Lorenzo 1907

1920

erschien ihr erstes Buch "Il Methodo", das innerhalb kurzer Zeit in 20 Sprachen übersetzt wurde. Sie wurde in der ganzen Welt eine bekannte Frau, bekam viele Angebote für Vorträge, Schulgründungen, internationale Ausbildungskurse für ErzieherInnen und LehrerInnen. Sie schrieb weitere Bücher.

Seit 1916

lebte sie in Barcelona. Von dort unternahm sie viele Vortragsreisen u.a. in europäische Staaten ,aber auch in die USA und nach Indien.

1929

gründete sie die internationale Montessori-Gesellschaft.

1936

zog sie nach Amsterdam. Zu diesem Zeitpunkt gab es in den Niederlanden bereits mehr als 200 Montessori-Schulen. Maria Montessori arbeitet nun vor allem in der Lehrerausbildung, sie bildete selbst mehr als 1000 LehrerInnen aus.

1952

starb sie in den Niederlanden.

Die Grabesstätte von Frau Montessori

Grabesinschrift:

Io prego i cari bambini che possono tutto di unirsi a me per la costruzione della pace negli uomini e nel mondo.

Ich bitte die lieben Kinder, die alles können, mit mir zusammen für den Aufbau des Friedens zwischen den Menschen in der Welt zu arbeiten.